Lerche, der Singvogel

Die Laudinella: Entstehung

Im Herbst 1956 gründete Hannes Reimann die Genossenschaft Laudinella, um für die damals beliebten Singlager das Hotel Olympia Metropol in St. Moritz-Bad zu erwerben. Gesagt, getan, in Windeseile wurden so viele Anteilscheine gezeichnet, dass die Genossenschafter das Hotel erwerben, renovieren und im Juni 1957 als Laudinella eröffnen konnten.

Das Singen gab dem Hotel auch seinen Namen. Laudinella ist rätoromanisch und heisst Lerche, der Singvogel. Das Laudinella entwickelte sich rasch zum beliebten Ferienziel für Familien, Kulturinteressierte sowie Winter- und Sommersportgäste.

Bald war das Olympia Metropol der Laudinella zu klein, und Hannes Reimann startete eine weitere Anteilscheinaktion, um das nebenan gelegene Hotel Engadinerhof zu kaufen. Auch dieses Unternehmen gelang. Das Olympia Metropol wurde rückgebaut, ein neues Gebäude entstand, welches mit dem Engadinerhof verbunden wurde, der Speisesaal wurde zum Konzertsaal umgebaut, Musikzimmer und eine Bibliothek wurden eingerichtet und das erste Selbstbedienungsrestaurant von St. Moritz eröffnet. Die Laudinella ermöglichte damit Ferien in St. Moritz auch für kleine Budgets.

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Die Ziele des Gründers Hannes Reimann, Kulturveranstaltungen in St. Moritz und den Betrieb eines Hotels mit gutem Preis-/Leistungsverhältnis zu gewährleisten, werden bis heute erfolgreich umgesetzt.
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Spannende Gründungsgeschichte

Codewort Laudinella

Zum 50-Jahre-Jubiläum des Hotel Laudinella liess der Autor Richard Reich seiner Fabulierlust freien Lauf. Aus den lebensnahen Stoffen, die ein Hotel Tag und Nacht liefert, schrieb er eine Reihe von Geschichten. Der Roman, Codewort Laudinella, erzählt die spannende Gründungsgeschichte der Laudinella aus der Singlagerzeit. Zusammen mit den Illustrationen von Markus Roost ist ein wunderschönes Buch entstanden.

Es wird erzählt von Verliebten und Verstörten, von eigentümlichen Stammgästen und obskuren Hotelgeistern, von eigenwilligem Personal wie etwa einem knorrigen Hotelmöbelschreiner, einem allzu phantasiebegabten Zimmermädchen oder einem vierbeinigen Hotelkönig, der am liebsten im Liegen Hof hält.

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Richard Reich, geboren 1961, war jahrelang als Zeitungsredakteur in den Bereichen Sport, Kultur und Gesellschaft tätig. Später gründete und leitete er das Zürcher Literaturhaus. Im Hotel Laudinella gibt er regelmässig Ü 70 Schreibkurse. Seit Januar 2015 leitet er für sein Projekt „Schulhausroman“ das Schreiblabor JULL in Zürich.
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Chronik

Genossenschaft

Zum 50. Geburtstag der Genossenschaft Laudinella erschien die von Walter Sutter verfasste Chronik Laudinella 1956 – 2006. Chronologisch übersichtlich dargestellt mit einem Personen- und Sachregister wird in diesem Buch die Geschichte von Genossenschaft und Hotel Laudinella weitererzählt, welche Hannes Reimann in seinem 1981 veröffentlichten Band Laudinella – Lob einer scheinbar unbedeutenden Idee, begann. Fotos von damals bis zur Gegenwart machen diese Chronik anschaulich und gut lesbar.

Hannes Reimann
Laudinella Lob einer scheinbar unbedeutenden Idee
Hrsg. Genossenschaft Laudinella, St. Moritz, 1981
Druck: Paul Gehring, Winterthur
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Walter Sutter, geboren 1928, studierte Elektrotechnik und Betriebswissenschaft an der ETH Zürich und arbeitete als Betriebsingenieur in den Aluminiumwerken AG Rorschach, ab 1972 war er dort Mitglied der Geschäftsleitung. Von 1970 – 2002 wirkte er als Verwaltungsrat für das Laudinella.
Walter Sutter
Chronik 50 Jahre Genossenschaft Laudinella 1956 – 2006
© Genossenschaft Laudinella, St. Moritz
Druck: Kein & Aber Verlag, Zürich, 2007
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Kultur- und Hotelbetrieb

Film

Eine künstlerische Momentaufnahme zum 50. Geburtstag der Laudinella. Der Film erzählt von der Lebendigkeit und Vielfalt sowie den persönlichen, meist verborgenen Geschichten eines Kultur- und Hotelbetriebs. Gedreht von Priska Ryffel und Simone Vogel in Zusammenarbeit mit dem Dokumentarfilmer Urs Frey. Vor und hinter den Kulissen des Mirkokosmos’ Laudinella wurden Interviews mit Gästen, Genossenschaftern, Artists-in-Residence und Mitarbeitern eingefangen, um das Laudinella aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.
27 min, 2007, Farbe.

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Die DVD ist ergänzt mit einem Rückblick Laudinella 1966 aus dem Archiv des Schweizer Fernsehens. In der Sendereihe Unter uns berichtet Laure Wyss über das 10-jährige Bestehen der Engadiner Kantorei und die Laudinella, 39 min, 1966, s/w.
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1875 erbaut

Hotel Reine Victoria


Das im Stil des Neubarock ausgeschmückte Hotel Reine Victoria in St. Moritz Bad, 1875 von Nicolaus Hartmann Sen. erbaut, resp. 1895 vom Zürcher Büro Chiodera & Tschudy erweitert, ist ein vortreffliches Beispiel für den Hotelboom in einer Zeit des aufstrebenden Tourismus. Mit seinen figurativen Dekorationsmalereien reiht es sich ein in das stilistisch und technisch reiche Werk des Mailänder Künstlers Antonio De Grada (1858-1938).

Artikel zur Baugeschichte des Hotels (Aus: Piz 51, Magazin für das Engadin und die Bündner Südtäler.)
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Die figurativen und florealen Dekorationsmalerien stehen im direkten Bezug zu Zürcher Villen und Oberitalienischen Sakralbauten. Schon in den 1870er Jahren war das Engadin für den Künstler Bezugspunkt und Wirkungsort zugleich; nicht zuletzt durch die enge Freundschaft mit seinem Jugendfreund Giovanni Segantini. (Kunsthistoriker Dr. Marc Philip Seidel, Das Reine Victoria in St. Moritz – Ein Vorzeigehotel im Stil des Historismus)
Im eleganten Theatersaal begeistern die figurativen
und florealen Dekorationsmalereien. 
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«Das Haus aus der Belle Époque, dessen Existenz selbst vielen Einheimischen kaum mehr bewusst war, ist ein Geheimtipp mit viel Originalsubstanz.»

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